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Standardlinse vs. Premiumlinse. Welche ist die richtige Linse für mich?DATUM: 3. April 2019

Sind Sie an einer Grauer Star Operation (Katarakt) interessiert und wissen nicht, welche Linse für Sie geeignet ist? Mit diesem Beitrag bekommen Sie einen kurzen Überblick.

Ein gesundes Auge zeichnet sich unter anderem durch die hohe Elastizität der Augenlinse aus: Durch ihre schnelle Anpassung an unterschiedliche Entfernungen können Sie beispielsweise Landschaften oder Verkehrsschilder betrachten und Bruchteile einer Sekunde später auf Ihr Smartphone oder eine Landkarte schauen. Leider verändert sich mit steigendem Alter die Beschaffenheit der natürlichen Linse, wodurch Ihr Auge an Elastizität verliert. Für ein weiterhin gutes Sehen im Nahbereich wird zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr meist die erste Lesebrille benötigt. Um das 55. Lebensjahr herum hat die natürliche Augenlinse ihre Elastizität fast komplett eingebüsst. Dies bedeutet, die Brechkraft der Linse ändert sich faktisch nicht mehr und sorgt für einen festen Fokus. Mit der Zeit wird dieser Zustand häufig von einer langsamen Eintrübung der Linse begleitet, die im fortschreitenden Stadium als Grauer Star (Katarakt) diagnostiziert wird.

Ist nach der OP des Grauen Stars weiterhin eine Brille notwendig?

Grundsätzlich ist es möglich, dass Sie nach der Operation und dem Einsetzen von Premiumlinsen im Alltag häufiger oder komplett auf Ihre Brille verzichten können. Hierfür ist wichtig, dass vor der Operation eine umfassende, ärztliche Untersuchung stattgefunden hat und Sie nach persönlicher Beratung zusammen mit einem unserer Experten die geeignete Linse ausgewählt haben. Ein Verzicht auf Ihre Brille ist vorrangig denkbar, wenn Sie neben dem Grauen Star nicht unter einer Augenerkrankungen leiden und eine gesunde Hornhautverkrümmung haben. Hierzu gehören klassische Fehlsichtigkeiten wie die Kurz- oder Weitsichtigkeit oder die Hornhautverkrümmung.

Die richtige Linse auswählen

Das Linsenimplantat muss exakt Ihren Sehgewohnheiten entsprechen. Im Folgenden finden Sie deshalb alle relevanten Informationen zu den verschiedenen Linsenarten, um Ihnen die Auswahl zusammen mit Ihrem Arzt zu erleichtern. Grundsätzlich ist zwischen Standardllinsen (Basislinsen) und Premiumlinsen (Speziallinsen) zu unterscheiden. Abhängig von der Linsenwahl geben Sie vor, ob Sie nach der Operation komplett brillenunabhängig leben können oder weiterhin auf eine Lese-, Fern- oder Gleitsichtbrille vertrauen möchten.


1. Die Standardlinse

Diese Basislinse ist eine preiswerte und effektive Wahl für die Beseitigung Ihres Grauen Stars. Nicht erfüllt werden durch die Linse der Wunsch nach einer stärkeren Unabhängigkeit von Ihrer Brille oder einem generell besseren Sehen.

Bei Standardlinsen handelt es sich um sphärische Linsen, bei denen sich leichte optische Fehler in der Wahrnehmung und Sehqualität nicht verhindern lassen. Die gilt beispielsweise für das Sehen von Kontrasten und Farben, in den Nachtstunden ist häufig eine erhöhte Blendempfindlichkeit gegeben. Nächtliche Autofahrten können hierdurch zum Problem werden. Damit diese kleineren Sehfehler ausgeglichen werden, kommen heutzutage häufiger asphärische Intraokular-Linsen zum Einsatz.

Standardlinsen verfügen über keinen Blaulichtfilter, weshalb die Netzhaut nicht vor schädlichen Umweltstrahlen geschützt ist, beispielsweise durch direktes Sonnenlicht. Beachten Sie ausserdem, dass die Linse einen einzigen Brennpunkt besitzt und somit keine potenziell vorhandene Hornhautverkrümmung ausgleicht. Nach der Operation werden Sie deshalb weiterhin spezielle Brillengläser benötigen, um Ihre sonstigen Sehschwächen auszugleichen.

Standardlinsen werden vollständig von der Krankenkasse übernommen.


2. Die Premiumlinse (Speziallinse)

Premiumlinsen sind die moderne und hochwertige Alternative, die auch ohne Eintrübung Ihrer Linse implantiert wird. Mit ihr lassen sich grössere Fehlsichtigkeiten ausgleichen, um Sie von einer Lese- oder Fernsichtbrille unabhängig zu machen.

Was zeichnet Premiumlinsen aus?

Als asphärische Linsen sorgen Premiumlinsen für eine bessere Bildqualität und verhindern als Intraokular-Linsen (IOL) das Auftreten kleiner optischer Fehler. Auch die sphärische Aberration der Hornhaut lässt sich mit den Linsen ausgleichen. Alle Lichtstrahlen sammelt die Premiumlinse im gleichen Punkt, was die Grundlage für ein optisch scharfes Sehen darstellt. Dies gilt besonders in der Nacht, um bei Dunkelheit und drohendem Blendlicht sicher Auto fahren zu können.

Kontrast- und Farbsehen sind mit Premiumlinsen ebenfalls optimiert, durch den integrierten UV- und Blaulichtfilter ist ein gehobener Schutz vor der natürlichen und schädigenden Umweltstrahlung gegeben. Ohne diesen Schutz ist die Netzhaut (Makula) beispielsweise der Sonnenstrahlung ungeschützt ausgesetzt, was die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) fördert. Diese ist im hohen Lebensalter für eine starke Sehverschlechterung, im Extremfall für eine Erblindung verantwortlich. Durch Premiumlinsen werden alleine die unschädlichen Teile des natürlichen Sonnenlichtes ins Innere des Auges gelassen.

Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Premiumlinsen?

Ja. Unterschiede ergeben sich vorrangig durch die Linsenoptik, um Ihnen ein mehr oder weniger hohen Grad an Brillenfreiheit zuzusichern. Zur Auswahl stehen diese Linsenvarianten:

1. Monofokale Linsen

Diese Linsen verfügen über einen (deshalb: „mono“) festen Brennpunkt im Fernbereich, eine vorhandene Hornhautverkrümmung wird durch die Linse nicht ausgeglichen. Für den Nahbereich benötigen Sie weiterhin eine Brille, ab einem Meter Fernbereich erhalten Sie dank der Linse ein gutes Bild.

2. Monofokale Torische Linsen

Diese Linsen reduzieren Ihre vorhandene Hornhautverkrümmung deutlich und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, auf eine Brille im Alltag verzichten zu können. Bedenken Sie, dass bereits 1,0 Dioptrie Hornhautverkrümmung die Sehschärfe um bis zu 30 Prozent reduziert. Ähnlich wie monofokale Linsen verfügen torische Linsen über einen festen Brennpunkt in der Ferne, im Nahbereich sind Sie weiterhin auf eine Brille angewiesen.

3. EDOF-Linsen (Tiefenschärfe) (torisch oder nicht torisch)

Durch die Behandlung mit einer Tiefenschärfe Linse, auch EDOF-Linse (Extended Depth of Focus) genannt, kann ein Sehkomfort erreicht werden, der über eine Monofokale Linse hinausgeht. Diese Intraokularlinse bietet durch ihre spezielle Optik mit Tiefenschärfefunktion mehr Brillenfreiheit in die Ferne und Zwischendistanz ab einer Entfernung von 60 cm. Alltagssituationen wie Computerarbeit, Einkaufen, Kochen oder Autofahren sind meistens ohne Brille möglich. Zum Lesen ist eine leichte Fertigbrille nötig. Zusätzlich unterbinden diese neuartigen Linsen Blenderscheinungen (wie z.B. beim nächtlichen Autofahren). Das Sehstörungsprofil entspricht dem von monofokalen Linsen. Diese Linse ist auch als torische Variante erhältlich, zur gleichzeitigen Korrektur der Hornhautverkrümmung.

Bei EDOF-Linsen verwenden wir ausschliesslich B&L-Linsen der neuesten Generation: B&L Acufocus IC-8 Apthera.

4. Trifokale Linsen (torisch oder nicht torisch)

Diese neue Generation multifokaler Linsen bietet Ihnen einen natürlichen Sehkomfort und eine starke Sehqualität im Nah- und Fernbereich. Die Linsen bestehen aus konzentrischen Linsen mit unterschiedlicher Brechkraft, wodurch Licht in drei (deshalb: „tri“) unterschiedlichen Distanzen fokussiert wird. Die Speziallinse ermöglicht Ihnen damit ein gutes Sehen im Fern-, Zwischen- und Nahbereich. Vor allem der Verzicht auf eine Brille im Nahbereich hilft weiter, um alltägliche Arbeiten am Laptop oder Smartphone zu meistern und Objekte in Armlänge ohne Brille sicher greifen zu können. Gleiches gilt beim Sport oder beim Autofahren.

Trifkokale Linsen sind ausserdem die richtige Wahl, wenn Sie Ihren Blick beruflich oder privat häufig heben und senken müssen. Hierfür wird die klassische Brille meist als störend und lästig empfunden, was Sie durch die spezielle intraokulare Linse (IOL) dauerhaft umgehen. Beachten Sie, dass in den ersten Wochen nach der Operation eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Blendung vorliegt. Besonders bei Lichtphänomenen wie Scheinwerfern während der nächtlichen Autofahrt sollten Sie hierauf vorbereitet sein. Diese Empfindlichkeit ist jedoch harmlos und lässt nach einigen Wochen von selbst nach.

Letztlich ist die trifokale torische Linse auch für eine Korrektur Ihrer Hornhautverkrümmung geeignet. Die Premiumlinse hilft somit dabei, mehrere Fehlsichtigkeiten auszugleichen, weshalb Sie auch ohne die Eintrübung Ihrer Augenlinse bei einem Grauen Star gerne implantiert wird.


Beachten Sie bei der Finanzierung:

Premiumlinsen gehören nicht zur Grundversicherung und stellen keine Leistung gemäss Krankenversicherungsgesetz (KVG) dar. Es fallen somit Zusatzkosten an, die dem Patienten privat in Rechnung gestellt werden. Wie hoch diese Zusatzkosten ausfallen, hängt von der Art (monofokal, trifokal oder torisch) der gewählten Linse ab.


Download Infoblätter:

Katarakt Premiumlinsen – Info – Augenklinik Teufen

B&L Acufocus IC-8 Apthera – Info – Augenklinik Teufen

EDOF-Linsen – Info – Augenklinik Teufen

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